Willi Weiner

Der Bildhauer Willi Weiner setzt nicht auf Masse sondern auf Haut, auf die Oberfläche, die Körper umspannt. Er verschweißt Cortenstahl zu dünnwandigen Hohlkörpern, die sich Säulen und Gefäßen angleichen, aber auch Berge, Inseln, Seen darstellen und somit Härtestes wie Weichstes vorstellig werden lassen können. Seine Metallobjekte sind improvisiert angelegt, zeichnen sich gerade nicht durch geometrische Perfektion aus. Dem braunen Rostanflug der oxidierten Metallflächen setzt der Bildhauer gerne monochrom lackierte Farbflächen entgegen und stärkt so zusätzlich den malerischen Charakter seiner plastischen Objekte. Atmosphäre bildet gleichsam den Kern Weiners luftiger Formgebilde. Sie haben Geschichte an sich – sie sind von Geschichten umgeben.

Jens Kräubig